Gastbeitrag von Regina Schoch Posthumus
Mit dem Postauto zum Saurer Museum in Arbon
Postautos, Feuerwehrautos, Militärfahrzeuge, Lastwagen… im Saurer Museum in Arbon kommen kleine und grosse Fahrzeugfans voll auf ihre Kosten. Im Automuseum ist die Geschichte der einst weltbekannten Firma Saurer von Beginn bis zum Niedergang zu sehen.
Unser heutiger Postautoausflug führt uns ins Saurer Museum in Arbon am Bodensee. Hier bestaunen wir zu fünft verschiedene Nutzfahrzeuge, Postautos, Feuerwehrautos, Lastwagen, Militärfahrzeuge sowie Webstühle und -maschinen aus der blühenden Zeit der Firma Saurer.
Zurück ins Industriezeitalter
Schon beim Eintreten in das Saurer Museum in Arbon riecht man Motorenöl und man fühlt sich sofort in die Zeit der blühenden Industrie-Produktion zurück versetzt. Das Automuseum ist im ursprünglichen Werkareal der Firma Saurer untergebracht und von 1899 bis Ende der 80er Jahre wurden hier in der Dreherei und Schleiferei vor allem Autoteile bearbeitet.
Gleich nach dem Drehkreuz führt ein Rundgang in einen kleinen Raum über das Leben des Firmengründers Franz Saurer. Wir schaffen aber nicht einmal die ersten Sätze auf den Infotafeln zu lesen, da ruft schon der Teenie um Hilfe, denn die 3jährige Yara hat bereits im hinteren Teil der Halle das erste grosse Fahrzeug, den Saurer 3TTC, entdeckt.
Klettern verboten
Janis kann sie gerade noch rechtzeitig zurückhalten und sie daran hindern auf den Lastwagen aus dem Jahre 1917 zu steigen. „Hier darfst du nicht rein sitzen“, versucht er dem kleinen Mädchen zu erklären, denn „dieser Lastwagen ist schon über 100 Jahre alt“. Yara versteht die Welt nicht mehr und will am liebsten in jedes der tollen Fahrzeuge sitzen, wer kanns ihr verdenken ;-). Die Lastwagen sind mit rot-weissen Absperrketten abgesichert und manche stehen einfach so in der Halle.
Ganz besonders angetan hat es den kleineren Kindern Julien und Yara die beiden Feuerwehrautos ganz hinten links in der Halle. Leider darf man diese Schmuckstücke nicht anfassen.
Da der Achtjährige aber schon sehr gut liest, merkt er schnell, dass das Fahrzeug gleich daneben sehr wohl bestiegen werden darf. „Hier darf ich einsteigen“ steht mit grossen Lettern auf grünem Grund. Über eine Metalltreppe gelangt man ins Innere des Fahrzeuges.
Wir Erwachsene können nun etwas beruhigter den in Sichtweite stehenden Caminhao bestaunen. Das Nutzfahrzeug aus dem Jahre 1911 wurde nach Brasilien exportiert, 2003 wieder zurück nach Arbon geholt und anschliessend originalgetreu restauriert.
Janis liest derweil aufmerksam die Tafeln, die bei den Fahrzeugen stehen und staunt. Die Firma Saurer hat ihren Anfang 1853 als Eisengiesserei für Haushaltwaren gemacht und danach angefangen Stickmaschinen herzustellen. Im Textilbereich des Saurermuseums sind die ersten Web- und Stickmaschinen aus den Firmenanfängen zu sehen.
Diese Abteilung im Saurer Museum interessiert mich als Hobbynäherin natürlich besonders. Fasziniert liest man, dass die älteste Stickmaschine, die Chlüpperlimaschine, bereits 1860 konstruiert wurde. Alle Textilmaschinen funktionieren noch.
Führungen telefonisch reservieren
In den Führungen kann man sehen, wie die Handtücher, Frottéstoffe und gestickte Bordüren mit den Maschinen hergestellt werden. Diese müssen aber beim Tourismusbüro Arbon angefragt und reserviert werden. Spontane Führungen sind nicht möglich.
Die Kinder haben nun im letzten Teil des Fahrzeugmuseums ein kleines Spielplatz-Postauto gefunden. Sofort öffnet Yara die Tür und steigt in den kleinen Bus. Der Film, der auf einem kleinen TV in der Ecke des Raumes läuft, hat sie gar nicht bemerkt.
Saurer im Wandel der Zeit
Die Wände sind auch hier mit weiteren Bildtafeln gepflastert und wir lesen, was für Einflüsse die Geschichte auf die Firma Saurer hatte. 2. Weltkrieg, erster Golfkrieg, Irak-Krieg… Und während Yaras fröhliche Brummgeräusche den Raum erfüllen, macht sich Julien schliesslich noch einmal auf den Rundgang und Janis begleitet ihn.
Unser Fazit
Kleine Autofans sind bestimmt fasziniert von den grossen, alten Fahrzeugen. Sie sollten aber bereits ein gewisses Alter haben, damit sie verstehen, dass man nicht in die Fahrzeuge sitzen und darauf klettern darf. Die Geschichte der Firma Saurer und die Funktion der Maschinen werden auf einfache und informative Art erklärt. Wer alles genau erklärt haben will, geht ohne kleine Kinder.
Idee zum Postauto Ausflug
Wenn man vom Bahnhof Arbon dem See entlang zum Saurer Museum spaziert, findet man unterhalb des Schlosses einen tollen Spielplatz. Hier können sich die Kinder vor und/oder nach dem Besuch des Automuseums noch richtig austoben. Hier hat es eine Seilpyramide, ein Ziehfloss, ein grosse Rutschbahn, ein tolles Klettergerüst, Wasserspiele und vieles mehr. Kleine Snacks nimmt man mit oder kauft sie in der Nähe beim Kiosk am Hafen.
Ein weiterer Tipp für die Grossen:
Wer nach dem Ausflug statt zum Bahnhof zur Haltestelle Wildpark spaziert, kann unterwegs noch das Hochhaus der Firma Saurer sehen. Das Haus mit seinen 95 Wohnungen aus dem Jahre 1960 wurde von Georg-Piere Dubois gebaut, einem der Schüler von Le Corbusier.
Ab welchem Alter lohnt sich ein Besuch im Saurer Museum Arbon?
Das Saurer Museum eignet sich für Kinder ab 5 bis 6 Jahren. Für jüngere ist es nur geeignet, wenn die Kinder schon gut verstehen, dass fast nichts angefasst werden darf.
Mit Kindern würde ich ca. 1 Stunde für die Besichtigung einplanen.
Öffnungszeiten des Saurer Museums
Das Saurer Museum ist täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.
Eintrittsjettons sind erhältlich im Hotel Wunderbar neben dem Museum (keine Kreditkarten). Über ein Drehkreuz gelangt man ins Museum und von da an hat man die Ausstellung für sich allein.
Jeweils am erstens Wochenende des Monats sind Auskunftspersonen anwesend. Weihnachten und Neujahr auf Anfrage.
Das Saurer Museum Arbon ist behindertengerecht eingerichtet.
Preise
Erwachsene: CHF 8
Kinder bis 16 Jahre gratis
Keine Vergünstigungen mit Museumspass / Bodenseepass / Studentenausweis / AHV-Ausweis / Raiffeisen-Karte. etc.
Adresse und Anfahrt
Saurer Museum
Weitegasse 8
9320 Arbon
Tel. 071 440 13 80
Weitere Infos unter www.saurermuseum.ch
Anfahrt mit dem öffentlichen Verkehr
Mit dem Postauto
Ab St.Gallen Postauto (Linie 200 und 202)
Ab Amriswil Postauto (Linie 941)
Mit dem Postauto ab St.Gallen oder Amriswil bis Arbon (Linie 200 und 202 resp. 941) danach Spaziergang entlang der Strandpromenande bis zum Hotel Wunderbar. Dort erhält man die Tickets ins Saurermuseum. Man kann auch beim Stahelplatz aussteigen und von dort hinunter zum See spazieren.
Postauto-Haltestelle: Stahelplatz oder Bahnhof Arbon
Oder mit der Bahn bis Arbon
Anfahrt mit dem Auto
Die Autobahnausfahrt Arbon nehmen und dann rechts abbiegen Richtung Altstadt. Dann dem Wegweiser Schwimmbad Arbon, Wunderbar oder Saurermuseum folgen.
Von Rorschach her der Hauptstrasse entlang durch die Altstadt folgen, dann links zum See fahren. Gebührenpflichtige Parkplätze vor dem Museum (auch sonntags).
Merk dir den Ausflug auf Pinterest:
Diese Ausflüge könnten dich auch interessieren:
Baggermuseum EBIANUM: Ein wunderschön gestaltetes Museum für Bagger- und Baumaschinenfans. Mit grossem Sandkasten zum baggern und bauen.
Trottinett fahren und wandern auf dem Hohen Kasten: Wer wandern und Trottinettfahren verbinden möchte, ist auf dem Hohen Kasten genau richtig. Wie wir den Familientag erlebt haben findest du in meinem Erfahrungsbericht.
Freizeitpark Niederbüren – Schlechtwetterprogramm mit Austob-Garantie: Ein Ostschweizer Indoor Spielplatz mit allem was das Herz begehrt. Ein Ausflug lohnt sich auch bei wärmeren Wetter, in der Outdoor Abentüürwelt gibt es einen hohen Rutschenturm und natürlich auch Attraktionen für die Kleineren.
Appenzeller Schaukäserei Stein – Ein Familienausflug der bei Regen und Sonne passt: Der Rundgang ist interaktiv aufgebaut. Der „Chäsli Jakob“, eine kleinen Maus, die mit Hilfe einer gesprochenen Geschichte die Kinder unterhält und informiert, macht die Schaukäserei perfekt für einen Familienausflug.
Dann warten wir lieber noch etwas mit dem Besuch. Unsere Kleine ist im Alter von Yara.
Da müssen wir mit unseren Grossen definitiv mal hin. Tönt intressant. Danke für den Tipp!
Liebe Mirjam
Ich wünsche euch jetzt schon ganz viel Spass!
Herzlichst,
Muriel